Nachwuchssegler beim Vielseitigkeits-Cup
Welcher Knoten muss ans Ende einer Schot? Welche Regel klärt das mit der Vorfahrt auf Steuerbordschlag? Und für wie viele Liegestützen reicht die Kraft? Eigentlich war am ersten Tag des Vielseitigkeitscups eine Regatta geplant, doch der Bodensee hüllte sich in dicken Nebel und von Wind war keine Spur.
Wie in jedem Jahr seit dem Start in 2010, traten am Wochenende Mädchen und Jungen, alle unter 13 Jahren, im Landes-Leistungs-Zentrum Segeln in Friedrichshafen zum V-Cup an. Fasst alle 21 Kids konnten nicht nur mit der Beherrschung ihres Jüngstenboots, dem Optimisten, sondern auch mit ihren athletischen Fähigkeiten und ihrem theoretischen Wissen überzeugen. Ins Endergebnis gehen das Segeln zu 40 Prozent, die Theorie und Athletik zu je 30 Prozent ein. So gewannen die Trainer und Betreuer wertvolle Erkenntnisse über den Leistungsstand der Nachwuchstalente in der Grundausbildung. 
„Ich bin auf einem Stein ausgerutscht“, erzählt Rebekka Martin (YC Radolfzell) vom 900-Meter-Lauf im Wald. So brauchte sie für die beachtliche Strecke etwas länger als der 11- jährige Leon Jost, der es als schnellster in drei Minuten und zehn Sekunden schaffte. Dafür konnte sie viel länger als er, nämlich mehr als sieben Minuten lang, mit dem Rücken an der Wand hocken (90° Winkel in der Hüfte und den Knien). So ließen sich manche Schwächen durch Stärken in einem anderen Bereich ausgleichen und Sophie Schneider, die tapfer zum V-Cup auf Krücken kam, da sie sich im Vorfeld verletzt hatte- und somit nicht segeln und „sporteln“ konnte- wurde dank eines siebten Platzes in der Theorie nicht letzte. 
Alle Kinder waren mit Feuereifer dabei, hatten viel Menge Spaß und konnten mit ihren Optis am Sonntagnachmittag bei leichter Brise für einen Lauf aufs Wasser. Wie in der Athletik, so belegte Leon Jost (Württembergischer YC) den ersten Platz im Segeln, was ihn trotz eines vierten Ranges in der Theorie zum Gesamtsieger des V-Cups machte. Mit ausnahmslos zweiten Plätzen in allen drei Disziplinen folgte ihm Finn Meichle (YC Langenargen) auf dem zweiten Platz, während der Drittplatzierte von der Vielseitigkeit dieses Wettkampfs profitierte: Mit einem dritten Rang im Segeln und einem ersten in der Theorie, glich Constantin Troeger (BYC Überlingen) Platz zwölf in der Athletik aus.
Jedes Kind wurde mit einer Urkunde, Obst und Kinderschokolade belohnt und bekam zusätzlich ein Los, mit dem es Spielesammlungen, Rücksäcke, Handtücher oder Thermoskannen von der Seglerjugend zu gewinnen gab.
„Ich fand den Vielseitigkeits-Cup auch in diesem Jahr wieder sehr aufschlussreich und erfrischend“, meinte Peter Ganzert. Die neun- bis zwölfjährigen Kinder stimmten den Landestrainer, der auch für die Organisation und die Wettfahrtleitung zuständig war, im Hinblick auf die Nachwuchsfrage optimistisch. Nicht zuletzt aufgrund der zahlreichen Beteiligung der Mädchen.
