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Schiedsrichter auf internationalem Niveau

Holger Herburgers Vita besticht durch Zielstrebigkeit. Nicht nur die akademische Laufbahn des 28-Jährigen lässt auf Ehrgeiz schließen, auch auf der Regattabahn fällt er auf. Herburger ist Ende 2019 Internationaler Schiedsrichter geworden.

Ganz klassisch, mit acht Jahren, lernte Holger Herburger im Optimisten segeln, stieg dann in den Laser um. Seine Motivation, sagt er, sei dabei immer intrinsisch gewesen. Keine ehrgeizige Seglerfamilie trieb ihn zu Höchstleistungen an. So wurde aus ihm nie ein Kadersegler und Regatten segelte er in erster Linie auf dem Bodensee. Zum Spaß, wie er sagt. Daneben wollte er schließlich noch Zeit für Tennis und Klavierspielen haben.
Obwohl ihm das Regattasegeln nicht so wichtig war, musste er sich dabei immer wieder ärgern. Die Schiedsrichter seien zwar auf dem Wasser gewesen, doch unerlaubten Vortrieb der Konkurrenz, Regel 42, wurde nicht gepfiffen. „Ich war dagegen immer der brave Segler und habe mich aufgeregt“, sagt er. Er beschloss, Schiedsrichter zu werden und für mehr Gerechtigkeit auf dem Wasser zu sorgen.
Als er 17 Jahre alt war, besuchte er ein Seminar des Landes-Segler-Verbands Baden-Württemberg, hospitierte sich durch regionale Ranglistenregatten durch und qualifizierte sich mit einer theoretischen Prüfung und vielen Praxisnachweisen für die Lizenz des Regionalen Schiedsrichters.

Seine Leidenschaften, Physik und Chemie, konnte er mit einem Studium der „Interdisziplinären Naturwissenschaften“ an der ETH in Zürich verbinden. Und während er sich dort dafür engagierte, das Wesen von Molekülen zu verstehen, wollte er sich auch auf dem Gebiet der Wettfahrtoffiziellen weiterbilden. „Junge Schiedsrichter werden vom LSV- BW besonders gefördert“, sagt Herburger und ist sicher, dass es für eine gesunde Entwicklung des Sports wichtig ist, alle Altersgruppen zu integrieren. So gefördert, wurde er bald bei größeren Veranstaltungen als Hospitant in die Jurys integriert und lernte bei Events wie der Kieler Woche, der Travemünder Woche und der YES in Kiel über den Tellerrand regionaler Regatten hinaus zu schauen. Von erfahrenen Schiedsrichtern aus aller Welt, schaute er sich unterschiedliche Herangehensweisen an. Wie fährt man sein Schlauchboot am geschicktesten durchs Feld, wo positioniert man sich am besten, um nach Regel 42 pfeifen zu können? Der Austausch war wertvoll und wie sich jeder sein eigenes Sandwich belegt, baute er sich sein persönliches Profil als Schiedsrichter zusammen. Der Weg zum Nationalen Schiedsrichter war gebahnt. Zwei Jahre nach dem ersten Schritt ging er den zweiten und besuchte ein Seminar um sich für die Lizenz zum Nationalen Schiedsrichter zu qualifizieren und legte die Prüfung ab. „Ich wollte dazulernen, Regatten fairer machen und so den Seglern maximalen Service bieten, sagt er zu seiner Motivation. Das ist für ihn die Leistung, die ein Wettfahrtoffizieller grundsätzlich bieten sollte.

Herburger hatte Freude daran, sich weiter zu entwickeln. Neben dem Bachelor in Zürich und einer Masterarbeit am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston, strebte er eine Karriere als Internationaler Schiedsrichter an. Seine Internationalen Kollegen bestärkten ihn, versicherten, dass er das Zeug dazu habe. „Der Weg dorthin ist nicht einfach“, sagt Herburger dazu. Das überrascht.
Nach einem Seminar in Palma de Mallorca im Februar 2018, galt es einen anspruchsvollen, vierteiligen, theoretischen Test zu absolvieren. Jeder Teil musste mit mindestens 80 Prozent bestanden werden. „Zum ersten Mal habe ich das Regelbuch von vorne bis hinten durchgelesen“, sagt er. Darüber hinaus musste der Anwärter an mindestens vier hochrangigen Segel-Events - eines davon außerhalb Deutschlands - teilgenommen haben. Dabei wurden drei schriftliche Beurteilungen von internationalen Schiedsrichtern erstellt. In diese Referenzen flossen neben Regelkenntnissen seine Kommunikationsfähigkeit, Englischkenntnisse, seine Fähigkeit, Anhörungen durchzuführen und Regel 42 auf dem Wasser anzuwenden ein. Auch sein Verhalten und die körperliche Leistungsfähigkeit waren ein Kriterium.
Nachdem er die letzte Hürde – eine Empfehlung des Deutschen Segler-Verbands – genommen hatte, konnte er sich bei World Sailing als Internationaler Schiedsrichter bewerben. Diese bestätigten ihn im Oktober 2019 in dieser Funktion.
Ob er jetzt auf eine Berufung zu den Olympischen Spielen spekuliert? Nein, sagt Herburger, damit rechne er nicht. Ihm sei es vielmehr ein Anliegen, dem Verband, der ihn immer unterstützt habe, etwas zurückzugeben und in der Ausbildung aktiv zu sein. „Wir brauchen gute Schiedsrichter“, sagt er, und dafür wolle er sich engagieren.
Doch ganz aus den Augen verliert er dabei seine Entwicklung nicht. Derzeit arbeitet der Wissenschaftler an seiner Doktorarbeit und forscht im Bereich der Molekül-Spektroskopie. Daneben stehen für ihn eine Lizenz zum Nationalen Wettfahrtleiter und danach zum Wasserschiedsrichter an.

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